08.04.2022

Biomassestrategie muss Beitrag zur Versorgungssicherheit leisten

Bioenergieverbände legen Kurzimpuls zur Biomassestrategie der Bundesregierung vor

Unter dem Eindruck des Krieges in der Ukraine, der aktuellen Debatte über die Energieversorgungssicherheit und dem nicht minder großen Handlungsbedarf beim Klimaschutz, legen der Bundesverband Bioenergie (BBE) und das Hauptstadtbüro Bioenergie (HBB) ein gemeinsames Impulspapier zu der von der Bundesregierung im Koalitionsvertrag geplanten Biomassestrategie vor. Artur Auernhammer, Vorsitzender des BBE-Vorstandes, erläutert: „Je länger der schreckliche Krieg in der Ukraine dauert und je mehr die Debatte über ein Energieembargo gegenüber Russland an Fahrt aufnimmt, desto stärker rückt die Bedeutung unserer heimischen und erneuerbaren Energiequellen in das Bewusstsein. Eine wichtige und tragende Säule der jetzt mit Hochdruck auszubauenden erneuerbaren Energien im Strom-, Wärme- und Verkehrsbereich ist die Bioenergie. Deshalb ist es wichtig und wird begrüßt, dass sich die Bundesregierung mit der Frage der Biomassenutzung in einer eigenen Strategie befassen will. Leitgedanke der Biomassestrategie muss dabei sein, die Abhängigkeit fossiler Energieimporte weiter zu verringern, die Versorgungssicherheit zu erhöhen und eine konsequente Nutzung aller sozial, wirtschaftlich und ökologisch nachhaltig verfügbaren Biomassepotenziale zu ermöglichen.“

In dem Impulspapier „Nachhaltige Bioenergie im Kontext von Klima- und Energiezielen sowie Versorgungsicherheit“ betonen BBE und HBB, dass inländisch gewonnene Biomasse in ihrer Vielfalt mit rund 1.000 PJ bereits heute einen wichtigen Beitrag zur sicheren und unabhängigen Energieversorgung Deutschlands leistet. Demgegenüber stehe ein Primärenergieverbrauch Deutschlands von knapp 12.000 PJ, mit Importabhängigkeiten von jeweils um die 90 % bei Steinkohle, Mineralöl und Erdgas aus größtenteils instabilen Weltregionen sowie autokratisch regierten Ländern, betont der BBE-Vorsitzende. Die im BBE vertretenen Verbände sehen die Bioenergie deshalb nicht nur als bedeutenden Beitrag zur Energieunabhängigkeit und Versorgungssicherheit, sondern betonen auch die wichtige Rolle bei der Entkopplung von Energiepreisspitzen, die durch internationale Verwerfungen ausgelöst werden. Zugleich ist die Bioenergie ebenso vielfältig durch Koppel- und Nebenprodukte in der Bioökonomie vernetzt und damit auch ein wichtiger Beitrag zur Sicherung und Schaffung von Arbeitsplätzen über den eigenen Bereich hinaus, so Auernhammer.

„Bioenergie ist für eine erfolgreiche Transformation nahezu aller Wirtschaftsbereiche ein unverzichtbarer Bestandteil. Die Bioenergie hat ihr Entwicklungspotenzial noch nicht ausgeschöpft: In Zukunft wird sich die Wertschöpfung noch stärker in Richtung Koppelproduktion von Energie mit weiteren Nutzungsformen und Produktinnovationen entwickeln. Dies betrifft besonders den Ausbau der Kreislaufwirtschaft durch Nutzung von Rest- und Abfallstoffen. Dabei muss sich dieser Entwicklungsprozess nicht nur an den ohnehin für die Bioenergie einzuhaltenden gesetzlichen Nachhaltigkeitskriterien orientieren, sondern zugleich im Sinne der Akzeptanz einen verstärkten Beitrag zu Erweiterung der Kulturartenvielfalt, Biodiversität und Kohlenstoffsenke leisten. Die Biomassestrategie ist eine ganzheitliche und komplexe Aufgabe, die es vor allem gemeinsam mit den betroffenen Wirtschaftsakteuren zu entwickeln gilt. Der jüngste IPCC-Bericht hat zudem nochmals die Dringlichkeit deutlich gemacht, sich endlich umfassend mit dem Thema CO2-Entnahme zu befassen.“ betont der BBE-Vorsitzende Auernhammer.

Der „Kurzimpuls zur Biomassestrategie: Nachhaltige Bioenergie im Kontext von Klima- und Energiezielen sowie Versorgungsicherheit“ steht hier zum Download zur Verfügung.

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